0

Oder: Ein etwas anderes Osterfest!

Ende gut, alles gut!

play button

Eine Oster-Geschichte mit Freddy Fit von Larissa Herzl.

Ende gut, alles gut! Oder: Ein etwas anderes Osterfest!

„Heuer möchte ich zu Ostern einige Dinge anders machen“, meint die Omama und zeigt einen Zeitungsartikel in die Runde. „Dann ist das aber schon das fünfte Mal in Folge, dass wir einiges anders machen als sonst“, sagt Freddy grinsend. Onkel Birnstingl lehnt sich in seinem Ohrensessel nach vorne, um die Bilder und den Text in der Zeitung besser erkennen zu können. „Bodenständig, dem Ostereinkauf entkommen …“, liest er vor und zieht die Augenbrauen nach oben. „Warum nicht?“, sagt er, steht auf, klappt sein Buch zu und legt es zurück auf den Stuhl. „Freddy, du hast es gehört. Lass uns unser bodenständiges Ostern vorbereiten, viel Zeit bleibt uns ja nicht!“

Onkel Birnstingl holt zwei Körbe aus dem Keller und drückt Freddy einen in die Hand. „Man weiß nie, was die Omama so alles vorhat“, meint er augenzwinkernd. Nur wenig später stehen alle drei vor dem Hühnerstall auf dem nächsten Bauernhof, den sie finden konnten. Die Omama hatte nämlich darauf bestanden, dass der Bauernhof nicht zu weit weg ist. „Im Zeitungsartikel steht ja auch, dass man nicht weit fahren muss, um Ostereier zu kaufen“, hatte sie mit erhobenem Zeigefinger gesagt.

Die nette Bäuerin, Frau Rosenkohl öffnet das Tor zum Stall. Sofort kommen zahlreiche Hühner angeflattert und umringen Freddy Fit, der wie versteinert mit verschränkten Armen im Gehege steht. Mit geneigtem Kopf und erwartungsvollen Augen schauen die Hühner zu Freddy hoch und lassen ihn keinen Schritt weitergehen. Die Bäuerin zuckt lachend mit den Schultern und sagt: „Das haben wir gleich, ich kenne da einen Trick.“ Sie nimmt einen Kübel vom Boden, greift hinein und streut eine Handvoll Futter in die andere Ecke des Hühnerstalls. Wie vom Blitz getroffen laufen und flattern alle Hühner gleichzeitig, gackernd in die Richtung des Futters. Grinsend sieht Freddy ihnen nach. Er nutzt den Moment ohne die Hühner-Bodyguards und eilt zusammen mit Frau Rosenkohl zu einem kleinen Häuschen aus Holz, in dem die Hühner ihre Eier legen. Geschickt greift die Frau hinein und hat auch gleich zwei Eier in der Hand. „Jetzt du“, sagt sie und nickt Freddy Fit aufmunternd zu. Nicht ganz so geübt, aber trotzdem mutig, steckt Freddy seine Hand in die Öffnung in dem Häuschen und tastet eine Weile das Stroh ab, bevor seine Hand auf etwas Hartem liegen bleibt. Er legt seine Finger vorsichtig darum und zieht es heraus. Sein erstes Hühnerei, das er selbst vom Bauernhof geholt hat und nicht im Supermarkt gekauft hat. Nach ein paar weiteren Griffen in das Häuschen kommt Freddy mit einem Korb voll Eiern stolz aus dem Stall und präsentiert dem Onkel und der Omama seine Ausbeute. „Na siehst du, Kindchen, das ist doch ein gutes Gefühl, wenn man weiß, wo die Eier herkommen!“, sagt die Omama überzeugt. Sie winkt Onkel und Freddy Fit hinter sich her: „Aber nun schnell weiter! Kommt, Kinderchen, kommt!“


Onkel Birnstingl hilft Freddy Fit beim Tragen der Eier und Frau Rosenkohl begleitet sie zu einem Glashaus, das ebenfalls auf dem Bauernhof liegt. Nun übernimmt Onkel Birnstingl den schweren Korb und übergibt Freddy den leeren – schließlich braucht er jetzt Platz für das Gemüse.  „Im Frühling können wir noch nicht alle unsere Gemüsesorten draußen am Feld anpflanzen, deshalb haben wir hier unser Gewächshaus“, erklärt sie, als sie eintreten. Mit der Zeitung in der Hand und der Brille auf der Nase liest die Omama vor: „Besonders gut zum Einfärben der Eier eignen sich rote Rüben, Karotten, Spinat … Na, dann nehmen wir doch gleich ein bisschen von allem!“ Und so dürfen Freddy, die Omama und der Onkel der Bäuerin helfen, das Gemüse zu ernten. Freddy legt alles vorsichtig in seinen Korb. Der Onkel und die Omama bedanken sich bei Frau Rosenkohl und machen sich mit Freddy, der stolz seinen Korb trägt, auf den Heimweg.

„Hier, bitte!“ Die Omama stellt drei Schüsseln auf den Tisch. Nachdem sie die Eier gekocht und danach das Gemüse einzeln in Wasser weichgekocht und abgeseiht hat, hat das Wasser einmal ein kräftiges Rot-Pink, einmal ein sanftes Grün und zum Schluss ein Orange angenommen. Freddy Fit darf die Eier nun in die Farbe tauchen. Geduldig wartet er bei allen, bis sie eine schöne Färbung haben, und legt sie nach dem Trocknen behutsam in einen Korb mit Heu, den der Onkel vorbereitet hat. Nach getaner Arbeit ruft der Onkel: „So, und jetzt müssen wir die Eier nur noch dem Osterhasen übergeben, damit er sie verstecken kann!“

Früh am nächsten Morgen gehen die Omama, Onkel Birnstingl und Freddy Fit hinaus in den Garten, wo alle drei schon von weitem versuchen, ihre Osternester zu erspähen. „Ich bin der Erste, der in diesem Jahr sein Nest findet!“, ruft der Onkel und läuft motiviert voraus. „Nein, nein, nein, diese Ehre gebührt wohl mir!“, meint die Omama lachend, als sie versucht, ihm nachzukommen. „Euch werd ich’s zeigen!“, hört man noch von Freddy, bevor auch er losrennt. Die drei sausen im Garten herum, schauen unter den Terrassenmöbeln nach, gehen hinter den Schuppen und drehen sogar Steine um, doch keiner von ihnen kann etwas finden. Die Omama und der Onkel tauschen einen verwirrten Blick aus. „Ähm, ich hätte schwören können, dass dort in dem Blumentopf etwas gelegen ist, aber jetzt ist da nichts mehr“, sagt Onkel Birnstingl. „Ich hab es auch gesehen, da war ganz sicher ein Osternest drin, was ist denn da los?“, rätselt die Omama. Zusammen suchen sie alle noch einmal den gesamten Garten ab und schauen in jeder Ecke nach, doch es ist und bleibt so: Die Osternester bleiben unauffindbar. Frustriert kommt die Omama zurück zum Onkel und Freddy Fit. „Jetzt war die ganze Mühe umsonst! Das Eier holen und färben und dass wir dem Osterhasen alles so schön hergerichtet haben!“, sagt sie traurig. Freddy Fit denkt kurz nach, dann erhellt sich seine Miene. Er läuft eilig ins Haus und kommt gleich darauf mit drei Detektivmützen aus der Faschingskiste und einer Lupe in der Hand zurück in den Garten: „Das ist doch kein Problem für die Privatdetektei FIT DENK MIT!“

Aber plötzlich bleibt Freddy Fit wie erstarrt stehen. Genau ein Platz zwischen all den Skiern ist leer. Und das ist genau der Platz, an dem Freddys Skier am Vortag gestanden haben. Da, am Boden liegt sogar noch der Zettel, auf dem sein Name steht! Nur das zugehörige Paar Ski ist einfach verschwunden. Freddy Fit kann es nicht fassen. „Wer würde denn so etwas Gemeines tun? Skier zu nehmen, die einem gar nicht gehören?“, stellt er sich selbst die Frage. In diesem Moment betritt Onkel Birnstingl den Raum, der Freddy helfen will, die Skier hinaufzutragen. Aufgebracht erzählt Freddy ihm von dem Verschwinden und als er endlich einmal eine Pause macht, um Luft zu holen, meint der Onkel mit hochgezogener Augenbraue: „Rate mal, wen ich gerade in der Empfangshalle gesehen habe? Mit Skiern, die genau so ausgesehen haben wie die, die gestern für dich reserviert wurden.“ Freddy Fit zieht die Luft hörbar ein. „Der gemeine Granatapfel!“

Nach einigem Hin und Her und viel Überzeugungsarbeit von Freddys Seite – er hat dem Onkel und der Omama mindestens 100 Mal versichern müssen, dass es okay ist, wenn sie alleine Skifahren gehen, denn was ist schon ein Skiurlaub ohne Skifahren? – sitzt Freddy Fit schließlich auf einem Sofa in der Empfangshalle des Hotels, den Kopf auf die Hände gestützt und schaut sehnsüchtig auf die Piste hinauf. Er wünscht sich nichts sehnlicher als mit dem Onkel und der Omama gerade dort oben zu sein und den wunderbaren Neuschnee zu genießen. Da merkt Freddy, wie das Sofa neben ihm einsinkt. Er dreht den Kopf und sieht in das Gesicht des freundlichen Hausmeisters. „Na, du Miesepeter“, sagt dieser scherzend, „wo drückt der Schuh?“ Und so beginnt Freddy Fit zu erzählen. Von den Skiern, die zu Hause in der Garage verstauben, anstatt hier ordentlich genutzt zu werden, von der netten Hotelmitarbeiterin, die ihm ein Paar im Kellerraum reserviert hat und von dem gemeinen Granatapfel, der sie einfach so an sich genommen hat. „Ich verstehe…“, meint der Hausmeister stirnrunzelnd. „Bleib wo du bist, ich bin gleich wieder zurück!“

Mit neuem Elan und den Mützen auf dem Kopf machen sie sich erneut auf die Suche. Dieses Mal wird alles noch genauer betrachtet und inspiziert. Und tatsächlich! Kurz darauf findet die Omama ein Osternest, doch leider gibt es ein Problem. „Es ist leer!“, ruft sie fassungslos. „Die Eier sind nicht mehr drin!“ „Na toll, jetzt bräuchten wir Ostereier-Spürhunde“, sagt Onkel Birnstingl mit einem müden Lächeln. „Spürhunde …“, wiederholt Freddy Fit nachdenklich und lässt seinen Blick zu dem alten Schuppen schweifen, an dessen Tür eine Hundeklappe angebracht ist. Die Omama hat nämlich früher mal einen kleinen Dackel gehabt. „Hat schon jemand in den Schuppen geschaut?“, fragt Freddy Fit.

Die Tür zu dem Schuppen wird geöffnet und sofort fällt der Blick der drei auf den Boden. „Das gibt es ja nicht!“, ruft die Omama und schlägt die Hände vor dem Mund zusammen. Dort liegt, auf einer Decke, die der Onkel vor dem Winter in den Schuppen gelegt hatte, zusammengerollt, eine getigerte Katze. Und vor ihr die Ostereier. Lachend beugt sich Freddy Fit hinunter und meint: „Na, du hast es dir aber ganz schön gemütlich gemacht hier drin! Du wolltest wohl auch Ostern feiern!“ Zwischen den Eiern glänzt etwas und Freddy ist neugierig. Er greift danach und zieht es heraus. „Meine Goldkette! Du Schlingel, und ich dachte schon, die wäre für immer verloren!“, quietscht die Omama. Neben den Eiern finden sie dort auch noch Onkel Birnstingls Gartenhandschuhe, ein kleines Buch von Freddy und eine kaputte Tasse.

„Jetzt stellt sich für mich nur noch die Frage, wie die Katze die Eier transportiert haben soll“, grübelt Onkel Birnstingl, als er gerade ein Ei aufheben will. Doch so schnell kann er gar nicht schauen und die Katze rollt das Ei mit der Pfote wieder ganz dicht an ihren Körper. Die Omama lacht laut auf und sagt: „Da hast du die Antwort!“ Durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver mit einer Schüssel frischer Milch, lässt die Katze schließlich von den Eiern ab. Das scheint dann doch interessanter zu sein, als ihre erbeuteten Schätze.

So sitzen nun die Omama, Onkel Birnstingl, Freddy Fit – und eine getigerte Katze – glücklich auf der Terrasse, genießen die Sonne und lassen sich ihre verloren geglaubte Osterjause schmecken.

Hier erfahren Sie mehr über LARISSA HERZL …

Geschichte downloaden

Fotocredits: pexels.com, unsplash.com

Freddy Fit hat all seine Freunde zu Hilfe gerufen. Und auf Zenzi Zwetschke, Ronni Rhabarber und Mara Marille ist immer Verlass. Als Freddy vor der Tür von den Zwillingen Klara und Kiara Kirsche gestanden ist, um ihnen ihre Mützen zu übergeben, haben sich die beiden nur einen kurzen Blick zugeworfen, genickt, sich die Hauben aufgesetzt und sich dem Weihnachtstrupp angeschlossen. Eddi Erdbeer ist ebenfalls dazugestoßen. Zusammen und doch jeder auf seinem eigenen Weg, sind die Freunde jetzt unterwegs und tauschen Geschenke was das Zeug hält. Sie packen und verteilen, schneller als jedes Rentier das geschafft hätte.

Als auch das letzte Paket in die richtigen Hände gekommen ist, ist es schon ziemlich spät in der Nacht. Erschöpft lassen sich die Freunde auf Freddys großes Sofa in seinem Wohnzimmer fallen, während Onkel Birnstingl heißen Kakao und Decken verteilt. Da läutet das Telefon. „Ich denke, das ist für dich, Freddy“, schmunzelt der Onkel und reicht Freddy Fit den Hörer weiter. Rudolfs Stimme erklingt lautstark, sodass Freddy das Telefon in einem sicheren Abstand zu seinem Ohr halten muss: „Applaus für den einzig wahren Weihnachtsapfel! Freddy Fit, ohne dich hätte Weihnachten in diesem Jahr nicht mit Geschenken stattfinden können! Hiermit befördere ich dich und alle deine Freunde offiziell zum Weihnachtsobst!“ Freddy Fit hebt eine Augenbraue. „Äh, danke, schätze ich?“, grinst er. Und als die Freunde nun auch endlich ihre eigenen Geschenke öffnen können, meint der Onkel: „Ihr seid wirklich wahre Weihnachtshelden.“

 

Hier erfahren Sie mehr über LARISSA HERZL …

family austria Hotels & Appartements

Immer top Informiert mit
unserem Newsletter!