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Regional und saisonal:
gesund und fair – auch im Urlaub

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Ein Genusstipp von Ulrike Zika.

Was Knoblauch und Erdbeeren gemeinsam haben

Vor vielen Jahren besuchte ich meine Cousine, die in Neuseeland lebt. Um dorthin zu gelangen, war ich 36 Stunden unterwegs und davon 24 Stunden in der Luft.

Als ich nach meiner Reise wieder zu Hause war, hatte ich beim Einkaufen ein Schlüsselerlebnis: Ich war im Begriff, eine Knolle Knoblauch im Supermarkt zu kaufen – vor der Kassa las ich noch schnell das Herkunftsschild. Ich war sprachlos: Der Knoblauch kam doch tatsächlich aus Neuseeland! Ich spreche hier nicht von seltenem exotischem Obst und Gemüse, dem es bei uns zu kalt wäre, sondern von „stinknormalem“ Knoblauch, der in unseren Breiten hervorragend gedeiht und sich noch dazu das ganze Jahr optimal zum Lagern eignet. Dieses Gemüse war mehr als 18.000 km transportiert worden, um bei uns in den Handel zu kommen! Fassungslos brachte ich den Knoblauch zurück in die Gemüseabteilung und suchte am Markt nach einer heimischen Variante. Seit diesem Tag lese ich das Herkunftsschild immer sehr genau, sicherlich hatte ich zuvor bereits mehrmals neuseeländischen Knoblauch gekauft, ohne es zu bemerken.

Beim Genießen Verantwortung übernehmen

Wenn wir beginnen, darauf zu achten, wo unsere Lebensmittel herkommen, leisten wir einen ökologischen und häufig auch einen sozialen Beitrag. Lebensmittel, die kurze Transportwege haben und aus nachhaltigen Betrieben kommen, schonen unsere Umwelt. Wenn wir dann auch bereit sind, dafür einen gerechten Preis zu bezahlen, unterstützen wir einen fairen Handel. Und wer seine Genussfähigkeit bereits geschult hat, weiß ohnehin, dass Lebensmittel, die bei uns gerade Saison haben und reif geerntet werden können, uns geschmacklich erfreulichere kulinarische Erlebnisse bescheren als weitgereiste Billigware.


Der Hausverstand sagt...

Außerdem verrät mir mein Hausverstand, dass es auch meiner Gesundheit zugutekommt, wenn ich mich an der Natur orientiere. Denn in vielen Fällen bringt Mutter Natur da und dort ihre kulinarischen Geschenke hervor, wann und wo sie in unserem Körper auch Sinn machen. Gerade unsere traditionelle „Hausmannskost“ ist ein reicher Fundus an diesen saisonalen Kochgewohnheiten.

Gurken und Tomaten beispielsweise, wachsen in meinem Garten wie wild im Sommer. Wenn uns tropische Temperaturen zu schaffen machen und der Körper nach Abkühlung schreit, dann sind mir diese Gemüsesorten sehr willkommen. Denn sie kühlen meinen Körper und versorgen ihn unter anderem mit mehr Wasser und gesunden Mineralstoffen. Dann erfreue ich mich an einem Salat mit meinen Tomaten-Raritäten oder an einer erfrischenden Gurken-Joghurt-Suppe.

Im tiefen Winter, wenn meine Finger klamm und meine Zehen eingefroren sind, bin ich nicht begeistert, wenn man mir solche Dinge serviert, denn da wird mir noch kälter!

Da halte ich mich dann lieber an Kraut und Rüben, Wurzelgemüse, Kohlgewächse, Maroni, Nüsse und Samen oder wärmende Wildgerichte.

Ausschnitte des Textes aus Ulrike Zikas Kochbuch „Meine Wohlfühlküche mit Herz

Shitakepilz
Als König der Heilpilze gilt der Shitakepilz. Er hilft, Blutdruck und Blutfette zu senken, unterstützt bei Herz- und Kreislauferkrankungen und stärkt das Immunsystem und die Verdauung. In der Traditionell Chinesischen Medizin gilt er als schleimlösend mit einem Organbezug zu Milz, Magen und Lunge.

Austernpilze
Austernpilze sind schmackhafte Lieferanten von Vitamin B. Sie stärken das Verdauungssystem und die Darmflora und schützen unsere Zellen vor freien Radikalen. Sie regulieren Blutfette und vertreiben aus Sicht der Traditionell Chinesischen Medizin Wind und Kälte aus dem Körper.

Geschmacksexlposion: Umami Pur
Neben den vielen gesundheitlichen Vorteilen von Pilzen, sind diese aber vor allem auch kulinarisch interessant! Pilze sind Vertreter des Umami-Geschmacks, jener vollmundigen Geschmacksrichtung, die erst seit 2002 offiziell als eine der 5 Geschmacksrichtungen anerkannt ist. Umami wird auch als natürliches Glutamat bezeichnet, das Salz der Glutaminsäure gibt einen besonders herzhaften Geschmack, den wir sonst noch in würzigen Produkten wie Fleisch, Fisch, Parmesan oder Tomatensauce finden. Eine fleischlose oder fleischarme Küche profitiert daher besonders von der Zugabe von Pilzen, denn diese können ganz ohne tierisches Eiweiß herzhafte Gerichte und würzige Geschmäcker entstehen lassen. Aber überzeugen Sie sich selbst: Beim Angebot von untenstehendem Pilz-Aufstrich hat schon so manch eine*r die sonst beliebte Leberpastete übrig gelassen…

REZEPT aus der "Wohlfühlküche"

Fotocredit: Nadine Poncioni

Bunter Tomatensalat mit Liebstock und Hanf  (2 Portionen)

  • 6-8 Bunte Tomatenraritäten (kann natürlich alternativ auch – je nach Verfügbarkeit – mit nur einer Sorte gemacht werden)
  • 1 rote Zwiebel
  • 2-3 Zweige frischer Liebstock
  • 1 Schuss Hanföl
  • 1 Schuss Himbeeressig
  • 1 Handvoll ungeschälte Hanfsamen (bekommt man im Reformhaus oder Bio-Laden, wenn keine Hanfsamen zur Verfügung stehen, kann man auch Sonnenblumenkerne verwenden)
  • Salz
  • Bunter Pfeffer aus der Mühle

Die Tomaten waschen, den grünen Strunk entfernen und in Scheiben schneiden. Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Liebstock waschen, abzupfen und fein schneiden. Die Hanfsamen in einer Pfanne ohne fett trocken rösten bis sie duften. Nun die Tomaten in einem tiefen Teller auflegen, mit Zwiebel, Liebstock und Hanfsamen bestreuen, etwas Hanföl und Himbeeressig darüber gießen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Hier erfahren Sie mehr über ULRIKE ZIKA …

Weitere Fotocredits: pexels.com

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