Mediterraner Jungbrunnen und köstliche Delikatesse.
Wundercocktail Olivenöl
Ein Genusstipp von Ulrike Zika.
Wundercocktail Olivenöl
Bereits in der Antike wurde der Ölbaum im Mittelmeerraum als bedeutende Kulturpflanze verehrt und gewürdigt – zu Recht! Schon der Anblick der Jahrhunderte alten Bäume lässt erahnen, dass die Natur hier etwas ganz Besonderes hervorgebracht hat. Seine ölig-fleischigen Steinfrüchte offenbaren sich bei näherer Betrachtung als Wunderdroge, die gleichzeitig mit hohem kulinarischem Potential aufwarten können. Das, aus den Früchten gewonnene Öl hat dabei eine beachtliche Entwicklung hinter sich: Das einfache Lampenöl vergangener Epochen hat sich zur Delikatesse höchster Güteklasse gemausert, das noch dazu eine Vielzahl an medizinischen und ernährungsphysiologischen Jokern zu bieten hat. Es ist eines der wertvollsten und wohlschmeckendsten Fette in der Küche. Damit es diese anbetungswürdigen Eigenschaften auch wirklich aufweisen kann, muss beim Produktionsprozess allerdings auf eine Reihe von Faktoren Rücksicht genommen werden.
Die Kunst, ein hochwertiges Olivenöl zu erzeugen
Die Herstellung eines hochwertigen Olivenöls erfordert höchste Aufmerksamkeit und Genauigkeit bei einer Vielzahl an Produktionsschritten. Dazu gehören der richtige Erntezeitpunkt, eine rasche und saubere Verarbeitung der geernteten Früchte, das Zentrifugieren in modernen und hygienischen Ölmühlen sowie Lagerung und Transport in geeigneten Behältern und bei der richtigen Temperatur.
Der richtige Erntezeitpunkt entscheidet über Aromen und antioxidative Inhaltsstoffe
Sowohl der gesundheitlich so wertvolle Polyphenolgehalt als auch die Ausbildung von Aromen haben Ihren Höhepunkt unmittelbar nach dem Einsetzen der Reifung. Die Früchte sind zu diesem Zeitpunkt noch größtenteils unreif. Die Verwendung von bereits vollständig ausgereiften Früchten erzeugen hingegen Öle von wenig Fruchtigkeit, einem geringen Polyphenolgehalt und kürzerer Haltbarkeit.
Wer in den Genuss höchster Qualität kommen und sich bei der Auswahl seines Öles nicht nur auf die Beschreibung am Etikett verlassen möchte, der kommt nicht darum herum, den eigenen Geschmack zu schulen.
Fruchtig, bitter und scharf
Die drei geschmacklichen Hauptkomponenten eines guten Olivenöls sind fruchtig, bitter und scharf. Wie beim Wein und vielen anderen Lebensmitteln sind unterschiedliche Ausprägungen erwünscht und machen die Vielfalt guter Öle aus. Die optimale Ausgewogenheit der drei Geschmäcker sowie ein persönlicher Charakter definieren schließlich die Qualität von Spitzenölen. Der Geruch und Geschmack von grünem Apfel, grüner Banane, Tomatenkraut, frisch geschnittenem Gras, Heu oder Waldfrüchten sind Aromen, die uns beim Genuss von hochwertigen Olivenölen erfreuen können. Minderwertige Qualität erkennt man hingegen an ranzigen, essigstichigen, säuerlichen, schimmeligen, modrigen oder metallischen Geschmacksnuancen.
Kulinarische Wunderdroge
Eine erhöhte Lebenserwartung in Regionen mit einem hohen Olivenölkonsum wurde bereits in den 1960er Jahren als Indikator für den gesundheitlichen Mehrwert von Olivenöl betrachtet. Aber auch moderne Studien belegen vielfach, dass die günstige Zusammensetzung verschiedener Fettsäuren sowie eine Reihe von nichtfetten Begleitstoffen Gesundheit, Schönheit und Kulinarik bereichern können.
Die Olive als Jungbrunnen und Schönheitselixier
Die, in der Olive enthaltenen Polyphenole sind hochwirksame Antioxidantien – sie hemmen also Oxidationsvorgänge. Dies schützt nicht nur die Frucht selbst vor Verfall und Abbauprozessen, sondern auch das Öl und seine Haltbarkeit. Der Verzehr des Öls überträgt diesen Schutz auf unseren Körper, unsere Blutgefäße, unsere Haut bzw. im Allgemeinen auf unsere Zellen. Den Polyphenolen verdankt das Öl somit seinen Ruf als Jungbrunnen und Schönheitselixier. Auch die Kosmetikindustrie macht sich diesen Effekt zunutze und erzeugt eine Vielzahl an Produkten auf der Basis von Olivenöl.
Krebshemmend, entzündungshemmend und immunstärkend
Squalen, eine Kohlenwasserstoffverbindung, die u.a. in der Leber von Haifischen sowie in der menschlichen Haut in höherer Dosis vorkommt, ist für das krebshemmende Verhalten von Olivenöl verantwortlich und beugt Hauterkrankungen, Immunschwäche und Arteriosklerose vor.
Vitamin E, auch Tocopherol genannt, ist als weiterer Bestandteil von Olivenöl für die positiven Auswirkungen auf Herz-Kreislauf, Immunsystem, Fruchtbarkeit und Hautgesundheit verantwortlich. Wie hoch der Gehalt dieses Vitamins im Olivenöl ist, hängt übrigens auch vom Reifegrad der Olive sowie der richtigen Lagerung ab.
Die im Olivenöl enthaltene Ölsäure schützt schließlich nachweislich vor entzündungsbedingten Erkrankungen.
Der perfekte Mix
So wertvoll die einzelnen Bestandteile der Olive und ihres Öls auch jeweils für sich sein mögen, das wahre Geheimnis liegt jedoch in der Kombination aller enthaltenen Stoffe. Die Natur hat hier einen wahren Wundercocktail geschaffen, der in Form einer hochwertigen und wohlschmeckenden Frucht unseren Gaumen ebenso wie unsere Gesundheit immens bereichern kann! Je unverfälschter und naturbelassener dieser Mix in die Flasche kommt, umso höher ist die gesundheitliche und kulinarische Ausbeute für uns.
Pikante Oliven Muffins mit mediterranen Kräutern
- 250 g Mehl
- 120 g schwarze und grüne Oliven, entsteint
- 100 g Schafskäse
- 1 Ei
- 200 g Joghurt
- 30 ml Olivenöl Extra Vergine
- 1 Hand voll Kräuter (z.B. Rosmarin, Oregano, Basilikum), fein gehackt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- ½ TL Natron
- 2 TL Backpulver
- Olivenöl für die Backformen
Oliven in Ringe schneiden, einige im Ganzen aufheben. Schafskäse in kleine Würfel schneiden. Alle Zutaten zu einem Teig kneten. Muffinsformen mit Olivenöl auspinseln, den Teig einfüllen und in die Mitte jeweils eine Olive platzieren. Im vorheizten Rohr bei 160° C 30 Minuten goldbraun backen.
Tipp: Aufgrund des hohen Salzgehalts von Schafskäse und eingelegten Oliven ist ein zusätzliches Würzen mit Salz nicht nötig.
Fotocredits: Ulrike Zika, unsplash, pexels.com
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